Bären im Trentino
Die Berge und Wälder des Trentino bieten nicht nur ein traumhaftes Panorama – sie sind auch Lebensraum vieler Wildtiere. Besonders abgelegene und geschützte Gebiete scheinen auch für größere Tiere wie Bär, Wolf, Adler und den Luchs optimale Bedingungen zu bieten.
Um die Jahrtausendwende wurde im Naturpark Adamello-Brenta einer vom Aussterben bedrohten letzten Braunbärenpopulation geholfen, wieder auf eine überlebensfähige Zahl von Bären anzuwachsen. Im Rahmen des Programms LIFE URSUS bekamen die 3 letzten Trentiner Bären Gesellschaft von 10 Braunbären aus Slowenien. Das Projekt war so erfolgreich, dass heute wieder ca. 100 Bären durch die Bergwelt ziehen. Dass man eines dieser äußerst scheuen Tiere zu Gesicht bekommt, ist allerdings sehr selten.
Nichtsdestotrotz ist es wichtig, wild lebende Tiere als solche ernst zu nehmen und sich im Falle einer Begegnung angepasst zu verhalten. Die Autonome Provinz Trentino hat die wichtigsten Fragen und Antworten veröffentlicht, aus denen wir hier zusammenfassend übersetzten.
Verhaltensregeln bei einer Begegnung mit dem Bären
- Ein Bär ist immer bemüht, eine Begegnung mit dem Menschen zu vermeiden. Auch aus diesem Grunde bewegt er sich vor allem nachts, sowie in den frühen Morgen- sowie späten Abendstunden. Um eine Begegnung mit einem Bären von unserer Seite aus zu vermeiden, ist es sinnvoll, die eigene Anwesenheit in der Natur präsent zu machen. Durch lautes Sprechen (auch alleine) kann ein Bär rechtzeitig auf die menschliche Präsenz aufmerksam werden und sich entfernen.
- Eine Exemplare zeigen eine grundsätzliche Gleichgültigkeit dem Menschen gegenüber, flüchten nicht, verhalten sich aber auch nicht aggressiv.
- Sollten Sie einem Bären begegnen, nähern Sie sich nicht an und laufen Sie nicht weg. Werfen Sie keine Steine oder Stöcke. Bleiben Sie ruhig und entfernen Sie sich in normalem Schritttempo.
- Eine besondere Situation stellt eine Begegnung mit einem weiblichen Bären dar, der mit seinen Jungen unterwegs ist, und eine Gefahr für ihren Nachwuchs wittert. In seltenen Fällen kann eine solche Bärin bei einem plötzlichen, nahen Aufeinandertreffen aggressiv reagieren und eine Scheinattacke starten. Noch seltener ist eine tatsächliche Attacke. In der Regel kommt dies nur bei einem sehr nahen und sehr plötzlichen Aufeinandertreffen vor. In diesem Fall ist es angeraten, nicht aggressiv, sondern passiv zu reagieren. Legen Sie sich bäuchlings auf den Boden und verschränken Sie die Finger hinter dem Kopf um Nacken und Gesicht zu schützen. Warten Sie so lange mit dem Aufstehen, bis sich der Bär weit entfernt hat.
Verhaltensregeln bei einer Begegnung mit dem Wolf
Auch der Wolf gehört zu den sagenumwogenen Räubern, die in den Bergen des Trentino natürlich beheimatet sind. Der Wolf meidet den Menschen als potentielle Gefahr für sein Leben, weshalb es auch bei ihm äußerst unwahrscheinlich ist, ihn zu Gesicht zu bekommen. Sollte es doch zu einer Begegnung mit dem Wolf kommen, so kann dieser in Stille aus der Entfernung beobachtet werden, bis er von alleine wieder verschwindet. Fühlt man sich durch die Nähe des Wolfes unsicher oder unwohl, so reicht es, ihn durch Lärm zu verscheuchen. Dies gilt sowohl für Einzeltiere als auch für Rudel.
Quelle der zusammenfassenden Übersetzungen: https://grandicarnivori.provincia.tn.it/Comunicazione/FAQ