Flora
Was blüht denn da? Blumen am Gardasee
Schon mit Beginn des Monats März zieht am Gardasee der Frühling ein. Auch wenn sich noch der eine oder andere kalte Tag bemerkbar macht, sind bereits die ersten Farbtupfer in der Landschaft wahrzunehmen, die von Tag zu Tag durch neue Blüten bereichert werden.
Ab Anfang März blühen Krokusse und Veilchen. Auch die zarten Mimosen blühen auf und in Kürze werden ihnen die Forsythien mit ihrem kräftigen Gelb zur Seite stehen.
Endgültig Frühling wird es am Gardasee, wenn die Landschaft vom endlosen Weiß der Kirschblüten, und dem zarten Schimmer der Pfirsichblüte verzaubert wird.
Giardino di Casa Biasi ist ein sehr schöner Privatgarten in Caprino Veronese, der von seinen Eigentümern auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Eine exotisch mediterrane Flora vor Trentiner Alpengipfeln
Der Kontrast von schneebedeckten Gipfeln und mediterraner Flora ist einer der großen Reize des Gardasee. Im Frühling spürt man diesen Kontrast ganz besonders. Im botanischen Garten von Arco, dem Arboretum des Parco Arciducale unterhalb der Burg, findet man auf dichtem Raum exotische Vertreter einer Flora, die uns Nordeuropäern jedes mal aufs Neue, wie Pflanzen aus dem Paradies erscheinen.
Aus der zartweißen Blütenpracht der Dreiblättrigen Orange (Poncirus trifoliata), die sich zwischen März und April entfaltet, entwickeln sich bis zum Herbst wohlduftende wilde Zitronen. Diese sind kleiner als die Zitronen, die wir vom Obststand kennen, bitter und nicht genießbar. Spitze Dornen haben den Bäumen große Beliebtheit als Heckenpflanze beschert. Sehr schöne Hecken sind am Ortsausgang von Torbole (in Richtung Malcesine) und im Arboreto von Arco zu sehen. (Blütezeit März-April)
Die Hummel-Ragwurz (Ophrys holosericea) gehört zu den wertvollsten Orchideenarten am Gardasee. Ein lokaler Name für die Orchidee lautet „Fiormosca“ und spielt auf die Ähnlichkeit des großen Blütenblattes mit der Bauchseite von Insekten an. Diese Orchidee lockt nicht, wie andere Blumen mit süßem Nektar sondern mit einem Sexuallockstoff. Die Blume ist auf Trockenrasen rund um den See noch stark vertreten. Die Abkehr von traditioneller Wiesenwirtschaft (Holznutzung und Sensen) hat allerdings bereits zu einem Rückgang der Vorkommen geführt.
Die Manna-Esche (Fraxinus ornus) wächst ausschließlich südlich der Alpen. Seinen Namen verdankt der Baum dem süßen Saft, der nach dem Einschnitt des Stamms austritt und schnell gerinnt. Im Mittelmeerraume diente dieses „Manna“ lange Zeit als Nahrung. Aus der Ferne gesehen erscheinen die dichten Blütenknäule des Baums fast wie Dampf. Am Gardasee kann man den Baum vor allem in sonnenexponierten Hanglangen vorfinden.
Der Parco Guerrieri Gonzaga ist ein Juwel in Rovereto. Nur 30 Minuten mit dem Auto von Torbole entfernt, verbirgt sich in Villa Lagarina hinter hohen Mauern ein wahres Juwel: der Parco Guerrieri Gonzaga. Anfang des 19. Jahrhunderts erschuf Sigismondo de Moll diese grüne Oase mithilfe einer Gruppe österreichischer Architekten, die vermutlich zuvor den Schlosspark Schönbrunn in Wien mitgestaltet hatten.
Fotostrecke: Flora
Der Judasbaum (Cercis siliquastrum) ist ein typischer Mittelmeerbaum. Im Frühjahr blüht er kräftig rosa noch bevor die Blätter sprießen. Seinen Namen hat der Baum diesen kräftigen rosa Blüten am noch nackten Baum zu verdanken. Der Anblick der Blüten hat zu der Legende inspiriert, dass Judas sich nach seinem Verrat an Jesus an eben diesem Baum erhängte und vor Scham errötete.
Die Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) hat sich rund um den Gardasee in Gärten und auch außerhalb der Gärten zur Freude aller Naturfreunde stark verbreitet. Diese Bergpalme gehört zu den kälteresistentisten Palmen überhaupt und verträgt Temperaturen bis -10°C. Ein gern fotografiertes Gardaseemotiv verbindet die Paleme mit den schroffen Felsen des nördlichen Gardasees.
Ab Mai schenkt eine typische Mittelmeerpflanze dem Gardasee eine spektakuläre Blüte - der Kapernstrauch (Capparis spinosa). Tatsächlich handelt es sich bei der Kaper, die wir in Salz eingelegt aus der Küche kennen, um die Blütenknospe dieser Pflanze, die sich an sonnigen Felsen und im Mauerwerk wohl fühlt und wunderschöne weiß-violette Blüten hervorbringt.
Die Bergflora des Gardasee - Monte Baldo
Die Berge rund um den Gardasee erwachen naturgemäß etwas später aus dem Winterschlaf, und auch der Botanische Garten des Monte Baldo, der auf 1200 Höhenmetern eine Vielzahl der einzigartigen Blütenpracht dieses „Gartens Europas“ zusammengetragen hat, öffnet seine Pforten erst im Mai, also fast 2 Monate später als die botanischen Gärten am Seeufer.
Blütenpracht in den Gärten und Parks am Gardasee
Wenn sich die Knospen an den Zweigen von Bäumen und Sträuchern öffnen, freut man sich im Botanischen Garten von André Heller, am Westufer des Gardasees, bereits über einen breiten Teppich von Krokussen. Die Zwiebelblumen gehören in den Gärten rund um den Gardasee zu den ersten Höhepunkten im Blütenkalender. Narzissen, Hyazinthen sowie einer Vielzahl unterschiedlichster Tulpen schenken den Parkbesuchern bis Mitte April ihre intensiven Farben.
Zitronen- und Orangenblüten verströmen ihren intensiven Duft ab Ende März - und erhebt man den Blick sieht man das zarte Erblühen der Clematis in den Bäumen. Ende April ist schließlich die Zeit für einen weiteren intensiv blühenden Kletterer gereift. Der über 100 Jahre alte Blauregen (Wisteria sinensis) erleuchtet den Garten violett.
Auch im Parco Sigurtà gehört die Tulpenblüte zu den ersten Höhepunkten im alljährlichen Blütenkalender. 650.000 Blüten leuchten gelb, orange, rot, weiß und dunkel violett, wie die "Königin der Nacht", so der Name einer ganz besonders gefragten Tulpensorte.
Die zweite von fünf großen Blüten des Parco Sigurtà folgt auf den Fuß, denn von Ende April bis Mitte Mai blühen die Iris farbenprächtig entlang der Wegesränder auf.