Pläne für eine direkte Bahnverbindung an den Gardasee erhalten Rückenwind
Trentino 13. Januar 2023 - Am Gardasee macht man sich über die Zukunft des Reiseverkehrs Gedanken. Eine direkte Bahnverbindung vom IC-Bahnhof in Rovereto nach Torbole und Riva del Garda könnte ein wichtiger Baustein für die Mobilität der Zukunft werden, der Reisende von München auf der Schiene bis an den Gardaseestrand bringen könnte. Bisher müssen Bahnreisende in Rovereto in Busse, Hotelshuttles und Taxis umsteigen, um die letzten 20 km bis zum See zu überwinden. Sollten die Pläne für die Gardaseebahn Wirklichkeit werden, könnten bis zu 10.000 Personen am Tag von der Straße auf die Schiene umsteigen.
In diesen Tagen hat das Projekt vom italienischen Verkehrsministerium Rückenwind erfahren. In einer ersten Rechnung stünden einem Investitionsvolumen von 230 Mio. Euro alleine wirtschaftliche Vorteile von 450 Mio. Euro gegenüber. Abgesehen von den praktischen und ökologischen Vorteilen dieses Projektes lohnt es sich also auch wirtschaftlich und erfüllt alle Kriterien, um es auf die Prioritätenliste der Infrastrukturprojekte von nationalem Interesse zu schaffen.
Weitaus unwahrscheinlicher erscheint ein anderes, am Gardasee bereits des Öfteren diskutiertes und von unterschiedlichen Lokalpolitikern gewünschtes Infrastrukturprojekt. Ein 12 km langer Autotunnel, der den mittleren See am Ostufer direkt mit der Brennerautobahn bei Ala / Avio verbinden würde, stünde mit bis zu 1 Milliarde Euro Investitionsvolumen zu Buche. Die Kritik an dem Projekt ist allerdings nicht alleine finanzieller Art. Umwelt- und Naturschutzverbände merken zu diesem Projekt seit Jahren an, dass ein solcher Tunnel die Verkehrssituation an den Uferstraßen des Gardasees eher verschlechtern als verbessern könnte und somit "nicht mehr in unsere Zeit" passe.