La Belle Époque am Gardasee

La Belle Époque am Gardasee


...wenn Orte hier am See sprechen könnten...

Aber was genau war an dieser Epoche zwischen 1880 und 1914 eigentlich so schön, dass man ihr einen eigenen Kategorie-Begriff verliehen hat, der bis heute prägend für ein ganz bestimmtes Lebensgefühl steht?

Wir schreiben das Jahr 1880. Nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 beginnt eine Zeit des Aufschwungs von Wirtschaft und Kultur in den europäischen Kernländern Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Österreich/Ungarn. Wenn man die historischen Aufzeichnungen so durchforstet, scheint es in dieser Zeit quasi eine „Explosion“ an wissenschaftlichen Erkenntnissen, technischen Erfindungen und kulturellen Ereignissen gegeben zu haben. Zentraler Auslöser ist dabei das in Kunstkreisen als „zügellos“ geltende Paris.

Ein kleiner Auszug:
1883 verkehrt der Orient-Express zum ersten Mal zwischen Paris und Konstantinopel (seit 1930 Istanbul). Die Freiheitsstatue wird 1886 als Geschenk Frankreichs an die USA errichtet. Henri Toulouse-Lautrec entwickelt die Farblithographie als Basis der bis heute von ihm gestalteten und berühmten Plakate des im Jahr 1889 eröffneten Moulin Rouge, der Eifelturm wird 1889 anlässlich der 10. Weltausstellung erbaut. Aber auch über Paris und Frankreich hinaus ereignen sich in dieser verhältnismäßig kurzen Zeit, historisch bis heute, bedeutende Meilensteine: Wilhelm Röntgen entdeckt 1895 die nach ihm benannten Strahlen, 1896 finden erstmals nach ca. 1500 Jahren die modernen Olympischen Spiele in Athen statt, 1900 erfolgt die Entdeckung der Quantentheorie von Max Planck, gefolgt von der Relativitätstheorie durch Albert Einstein im Jahr 1905. Diese Phase des Entdeckens und des grenzenlosen Optimismus erhält einen ersten herben Rückschlag durch den Untergang der Titanic im Jahr 1912, der den absoluten Technikglauben zum Wanken bringt und spätestens mit Ausbruch des 1. Weltkrieges endgültig zusammenbricht.

Um 1900 allerdings, in der Hochblüte der Belle Époque, war der Gardasee ein beliebtes Urlaubsziel – vor allem seitens der habsburgischen Bourgeoisie und/oder Kranken, denn das Seeklima sollte den Lungen helfen und diese stärken. Besonders beliebt waren dabei die Orte Gardone, Salò, Maderno und Gargnano am Westufer, Riva im Norden, sowie der bedeutende Luftkurort Arco im Hinterland. Dementsprechend reich sind heute diese Regionen an wahren Schätzen der Belle Époque: Viele der damaligen Villen beherbergen heute die prachtvollsten Hotels hier am See: alleine in Gardone am Westufer gibt es das beeindruckende Gran Hotel Fasano, das Savoy Palace, die Villa Fiordaliso, die Villa del Sogno, die aus 3 Jugendstilvillen bestehende Villa Montefiori, und die Villa Simonini - das heutige Hotel Laurin, ein Juwel des Jugendstils mit einmaligen Fresken von Bertolotti und Landi. Nicht zu vergessen das Casinò di Gardone, 1908/9 als Kurhaus eingeweiht, welches jedoch nur wenige Jahre aktiven Spielbetrieb anbot.

In Riva finden wir heute noch das herrschaftliche Hotel Lido Palace sowie das seinerzeit in Künstlerkreisen sehr beliebte Gran Hotel Liberty. Am Ostufer und im Süden hingegen, gibt es deutlich weniger Erinnerungen an dieses „goldene Zeitalter“, umso beeindruckender ist die stattliche Villa von Koseritz, das heutige Villa Cortine Palace Hotel in Sirmione.

Wohl aber spielte der südliche Gardasee, insbesondere Desenzano, eine andere bedeutende Rolle in der Belle Époque: die neu erbaute Bahnlinie der Strecke Venedig – Mailand war eine bedeutende Verkehrsader für die Gäste, die mit der Dampflok anreisten, um sich anschließend mit dem Dampfschiff zu einem der prachtvollen Hotels bringen zu lassen.

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